Ein kleines (oder vielleicht auch größeres) Vermögen aufbauen und damit in der Zukunft die Chance haben finanziell unabhängiger, wenn nicht gar „frei“ zu sein – wer träumt nicht davon? Es mag sein, das es Menschen dies nicht offen preisgeben, aber die meisten Menschen dürften dies beim Thema Geld und Investment im Hinterkopf haben. Die Frage, die sich bei der möglichen Umsetzung dieses Traums stellt ist jene des „Wie?“

Und dabei ist dieses Wie oftmals auch mit der Frage des „selber machen“ oder „machen lassen“ verbunden. Womit sich natürlich auch die Finanz-Industrie beschäftigt hat und dementsprechende Angebot lanciert hat – das Eine nennt sich Robo-Advisor und das andere Neo-Broker. Nur was ist eigentlich für den langfristig erfolgreichen Vermögensaufbau besser? Eine Frage, deren Beantwortung vor allem davon abhängt, was man eigentlich für ein Anlegetyp ist.

Fakt ist, dass die grundsätzliche Entscheidung etwas zur eigenen finanziellen Vorsorge unternehmen zu wollen, schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Und das Gute daran ist, dass die zahlreichen Online-Apps und -Dienste den Einstieg in die Geldanlage einfacher denn je machen. Zu diesen Optionen gehören sowohl Robo-Advisors als auch Neo – (Discount) Broker.
Sowohl Robo-Advisors als auch Neo-Broker nebst deren Investment-Apps ermöglichen es Anlegern zur Verfügung stehendes Kapital in den Markt zu investieren und so den Plan des Vermögensaufbaus entsprechend dem eigenen Anlagehorizont in die Praxis umzusetzen. Um herauszufinden, ob hierzu ein Robo-Advisor oder aber ein Neo-Broker besser geeignet ist, sollte man sich als Anleger die folgenden 3 Fragen stellen:

1. Erste Frage: Do-it yourself Geldanlage oder hinsetzen und machen lassen?

Neo-Broker liefern lediglich die Plattform um nach eigener Recherche und Analyse Geld in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Haken an der Sache? Es kann Zeit und Mühe bedeuten. Denn die Entscheidungen, in welche Papiere investiert werden soll, liegen beim Anleger selbst. Er muss letztendlich entscheiden, in welche Arten von Vermögenswerten investiert werden soll – einhergehend mit entsprechenden Recherchen und einer daraus hervorgehenden Portfolio-Zusammenstellung, das zudem gut diversifiziert sein sollt.

Keine Lust darauf? Dann ist wohl eher der Robo-Advisor in Betracht zu ziehen. Nützlich vor allem dann, wenn man sich als Anleger nicht so wirklich mit dem Investment im Detail beschäftigen möchte. Der Robo-Advisors fragt im Rahmen des sogenannten Onboarding nach den Anlagezielen, der eigenen Risikotoleranz und schlägt dann darauf basierend eine vorgefertigte Anlagestrategie vor. Geld einzahlen und laufen lassen – alles andere macht der Robo-Advisor. Eine Investment-Lösung, bei der man sich als Anleger zumindest mal nicht täglich um sein Investment kümmern muss.

2. Zweite Frage: Was darf die Geldanlage kosten?

Robo-Advisor sind mittlerweile für einen Punkt bekannt – sie kosten im Vergleich zu klassischen Vermögensverwaltung deutlich weniger. Sie verlangen lediglich eine Gebühr für die Verwaltung der Anlagegelder. In der Regel liegt sie bei 0,25 % bis hin zu etwas über 1 % pro Jahr – das ist anbieterabhängig. Nicht wirklich hoch, denn schmälern Kosten, egal wie hoch, die potenziellen Erträge der Geldanlage.

Wer keine Gebühren zahlen möchte, ist mit einem Neo-(Discount) Broker nicht selten besser bedient, denn das Gros der Anbieter hat aufgrund des steigenden Wettbewerbs Mindesteinlagen, Inaktivitätsgebühren und Provisionen abgeschafft. Dennoch ist ein solcher Neo-Broker auch nicht ganz kostenfrei, denn die Gebühren für börsengehandelte Fonds als Beispiel müssen nachwievor entrichtet werden.

Dritte Frage: In was soll investiert werden?

Die meisten Robo-Advisors investieren das Kapital ihrer Anleger zumeist in ETFs, Indexfonds und in aktiv gemanagten Fonds, deren Auswahl in der Regel dem Robo-Advisor selbst obliegt. Ein „Mitspracherecht“ bei der Auswahl wird in der Regel nicht gewährt.

Zudem muss klar sein, dass diese Fonds (aktiv gemanagte Fonds) keine Outperformer sind beziehungsweise sein können, weil sie eben „lediglich“ die dem Fonds zugrundeliegenden Markt beziehungsweise Index nachbilden.

Wer auf der Jagd nach Outperformance, Einzeltitel und / oder exotischen Investments ist, der ist somit bei einem Neo-Broker besser beheimatet. Denn der Neo-Broker bietet hier die Freiheit, genau das als Anlageprodukt kaufen zu können, was den eigenen Investment-Interessen am besten entspricht.

Fazit

Letztendlich müssen Anleger Ihre individuellen Anlageziele und Interessen berücksichtigen, um zu entscheiden, was für Sie am besten geeignet ist. Sowohl ein Discount-Broker als auch ein Robo-Advisor sind gute Optionen, aber die richtige Wahl hängt von eben von den individuellen Bedürfnissen ab. Nur eins ist klar: Langfristig gesehen gibt es keine bessere Möglichkeit, ein Vermögen aufzubauen in dem man in den Aktienmarkt investiert.